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Acanthamoeba-Keratitis: Risiken für Kontaktlinsenträger durch Umweltfaktoren


Mit dem zunehmenden Bewusstsein für Hygiene und Augengesundheit gewinnt auch die Information über potenzielle Risiken beim Tragen von Kontaktlinsen an Bedeutung. Eine Infektion, die in Fachkreisen seit Jahren bekannt ist, rückt nun auch in der breiteren Wahrnehmung stärker in den Fokus: die Acanthamoeba-Keratitis. Die Erkrankung betrifft hauptsächlich Kontaktlinsenträger und steht im Zusammenhang mit Umweltfaktoren, die durch das Tragen der Linsen begünstigt werden können.

Acanthamoeba-Keratitis: Risiken für Kontaktlinsenträger durch Umweltfaktoren
Bildquelle: © Pixabay

Was ist Acanthamoeba-Keratitis?

Bei der Acanthamoeba-Keratitis handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Hornhaut, ausgelöst durch Amöben der Gattung Acanthamoeba. Diese Mikroorganismen sind in natürlichen sowie künstlichen Wasserquellen weit verbreitet, darunter Leitungswasser, Seen oder Schwimmbäder. Gelangen sie über Kontaktlinsen auf das Auge, können sie dort zu erheblichen Komplikationen führen. Die Erkrankung tritt weltweit selten auf, kann im Einzelfall jedoch zu schwerwiegenden Verläufen bis hin zur Erblindung führen.

Übertragungswege und Risikofaktoren der Acanthamoeba

Kontaktlinsenträger stellen die mit Abstand größte Risikogruppe dar. Die Übertragung erfolgt meist indirekt durch kontaminierte Linsen oder Linsenbehälter. Häufige Risikofaktoren sind die Reinigung von Linsen mit Leitungswasser, das Tragen von Linsen beim Schwimmen oder Duschen sowie eine unzureichende Desinfektion. Studien zeigen, dass rund ein Drittel der Kontaktlinsenträger gelegentlich auf Leitungswasser zur Reinigung zurückgreift, was das Infektionsrisiko erheblich steigert.

Symptome und Verlauf von Acanthamoeba

Die Symptome der Acanthamoeba-Keratitis entwickeln sich oft schleichend. Sie umfassen anhaltende Augenschmerzen, Rötungen, erhöhte Lichtempfindlichkeit und eine Verschlechterung der Sehschärfe. Wird die Erkrankung nicht frühzeitig erkannt und behandelt, kann es zu bleibenden Schäden der Hornhaut kommen. Die Behandlung gestaltet sich schwierig, da die Amöben sowohl in aktiver als auch in zystischer Form vorkommen – Letztere sind besonders widerstandsfähig gegenüber Medikamenten.

Hygienemaßnahmen zur Acanthamoeba-Keratitis-Prävention

Die wirksamste Maßnahme gegen eine Infektion ist eine konsequente Hygienepraxis beim Umgang mit Kontaktlinsen. Dazu zählt die ausschließliche Verwendung von sterilisierten Reinigungs- und Aufbewahrungslösungen sowie der regelmäßige Austausch von Linsenbehältern. Darüber hinaus sollte auf das Tragen von Kontaktlinsen in Gewässern und unter der Dusche verzichtet werden. Augenoptiker können hier einen wertvollen Beitrag leisten, indem sie ihre Kunden gezielt über Risiken und Schutzmaßnahmen informieren.

Die Acanthamoeba-Keratitis ist eine seltene, aber ernstzunehmende Komplikation beim Tragen von Kontaktlinsen. Da Umweltfaktoren wie Wasserqualität und Hygienegewohnheiten eine zentrale Rolle spielen, liegt eine besondere Verantwortung bei der Aufklärung durch Fachpersonal im augenoptischen Bereich. Prävention durch gute Beratung, korrektes Anwenderverhalten und konsequente Hygiene kann die Wahrscheinlichkeit einer Infektion deutlich senken.