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ZVA-Branchenbericht 2025: Die Augenoptik wächst trotz Herausforderungen

Die Augenoptikbranche hat ein erfolgreiches Jahr 2024 hinter sich, auch wenn wirtschaftliche Unsicherheiten und ein anspruchsvolles Marktumfeld präsent waren. Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) veröffentlichte im Mai 2025 seinen jährlichen Branchenbericht und liefert darin nicht nur Zahlen, sondern auch wertvolle Einordnungen zur Lage und Zukunft der Branche.

ZVA-Branchenbericht 2025: Die Augenoptik wächst trotz Herausforderungen

2024: Ein Jahr mit Wachstum – gegen den Trend

Mit einem Gesamtumsatz von 6,98 Milliarden Euro konnte die Branche im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 3,1 % verbuchen. Auch der Kontaktlinsenmarkt verzeichnete ein moderates Wachstum: Inklusive Pflegemitteln stieg der Umsatz um 2,2 % von 605 auf 618 Millionen Euro. Hervorzuheben ist, dass während der Online-Anteil im Kontaktlinsenbereich mit knapp 50 % vergleichsweise hoch ist, spielt der digitale Verkauf mit nur 0,5 % Umsatzanteil bei Brillen nach wie vor kaum eine Rolle. Das unterstreicht einmal mehr die Relevanz und Stabilität des stationären Fachhandels.

Marktstruktur der Augenoptikbranche: Zahl der Fachgeschäfte sinkt, große Ketten wachsen weiter

ZVA-Branchenbericht 2025: Die Augenoptik wächst trotz Herausforderungen

Die Gesamtanzahl der augenoptischen Fachgeschäfte in Deutschland ist 2024 leicht auf 10.820 Betriebe gesunken. Parallel dazu setzt sich die Marktverdichtung fort: Die zehn größten Unternehmen betreiben mittlerweile 2.687 Filialen und vereinen damit 25 % aller Betriebsstätten auf sich, ein weiterer Anstieg gegenüber dem Vorjahr (24 %). Während mittelgroße Betriebe ihre Position behaupten, geraten kleine Strukturen zunehmend ins Straucheln. Viele mussten 2024 schließen, oftmals nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern weil sich schlicht kein Nachfolger fand.

Personalsituation bleibt angespannt

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt der Augenoptik bleibt herausfordernd, wenngleich sich seit 2023 erste Anzeichen einer Entspannung zeigen. Zwar können viele Betriebe weiterhin nicht alle offenen Stellen besetzen, doch die Zahl freier Stellen geht zurück. 36 % der Unternehmen suchten zuletzt aktiv nach Fachkräften, größere Betriebe sogar deutlich häufiger. Am meisten gefragt waren Gesellen und Meister, aber auch Quereinsteiger wurden teils berücksichtigt. Nur rund ein Drittel der Betriebe konnte die offenen Stellen wie gewünscht besetzen. Die Zahl der Auszubildenden sank 2024 auf 6.488, was einem Rückgang von rund 4 % entspricht.

Krankenkassen: Bürokratie belastet Augenoptikbetriebe zunehmend

Der bürokratische Aufwand bei der Abrechnung mit den gesetzlichen Krankenkassen bleibt für viele inhabergeführte Betriebe ein Problem. Laut ZVA haben sich bereits 17 % von der Versorgung gesetzlich Versicherter zurückgezogen – weitere 17 % planen, ihre Zulassung nicht zu verlängern. Hauptgrund ist die hohe administrative Belastung, die insbesondere kleineren Betrieben personelle und wirtschaftliche Grenzen aufzeigt.

ZVA zieht ein gemischtes Fazit

Der ZVA-Branchenbericht 2024/2025 zeichnet ein Bild von einer positiven Entwicklung von Umsatz und Nachfrage, allerdings bleiben die strukturellen Herausforderungen. Besonders der Rückzug kleiner Betriebe und die anhaltende Marktkonzentration zeigen, wo Handlungsbedarf besteht. Die Branche steht vor der Aufgabe, Qualität, Versorgung und Zukunftssicherheit in Einklang zu bringen – mit einer klaren Perspektive auf Nachwuchsgewinnung, Digitalisierung und faire Rahmenbedingungen.

Quelle: ZVA-Branchenbericht 2024/2025

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