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ZEISS goes Extended-Reality: Brillenglas-Hersteller gründet Business Unit für XR

Kaum eine Technologie hat aktuell so viel Veränderungspotenzial wie Extended Reality – nun positioniert sich Zeiss gezielt in diesem Zukunftsfeld: Mit der neuen strategischen Geschäftseinheit „Zeiss Extended Reality“ bündelt das Unternehmen seine technologischen und organisatorischen Ressourcen, um XR-Anwendungen für Menschen mit Sehkorrekturbedarf besser zugänglich zu machen. Dieser Schritt symbolisiert: Es wird ernst mit Extended Reality – der beste Zeitpunkt, um sich auch als Augenoptiker mit diesem Thema zu beschäftigen.

Zeiss hat eine eigene Extended-Reality-Business-Unit gegründet
Bild: © ZEISS

Zeiss steigt in den XR-Markt ein

Mit der offiziellen Etablierung der Geschäftseinheit im Oktober 2025 erweitert Zeiss nun das Segment Consumer Markets um einen klar definierten XR-Bereich. Die Einheit führt Teams zusammen, die in den vergangenen Jahren an spezifischen Technologien für das Sehen in immersiven Umgebungen gearbeitet haben. Hintergrund ist die zunehmende Relevanz augenoptischer Lösungen in XR-Geräten: Damit auch alle Nutzer XR-Inhalte ohne Einschränkungen wahrnehmen können, werden benötigen entsprechende Lösungen benötigt – insbesondere, wenn bereits Fehlsichtigkeiten vorliegen. Die neue Struktur soll eine kohärente Entwicklung von Korrektionssystemen, optischen Bauteilen und Integrationsprozessen ermöglichen, die sich an den Anforderungen global agierender Elektronikhersteller orientieren.

Eine wichtige Rolle innerhalb der Extended Reality-Einheit übernimmt „Tooz“. Das Unternehmen, das seit 2023 vollständig zu Zeiss gehört, entwickelt seit Jahren optische Referenzdesigns für durchsichtige AR-Brillen. Im Mittelpunkt stehen Waveguides – das ist eine Technologie, die das Licht im Glas gezielt leitet und so das Einblenden von Inhalten möglich macht – aber auch Korrektionslösungen, die sich industriell fertigen und in Seriengeräte integrieren lassen.

© Zeiss
Bild: © ZEISS

Zeiss: Optische Lösungen für AR-, VR- und Non-Display-Geräte rücken in den Fokus der Industrie 

Das Produktportfolio von „Zeiss Extended Reality“ deckt unterschiedliche Geräteklassen ab. Dazu zählen ophthalmische Linsen für KI-basierte Non-Display-Brillen, gekrümmte Waveguides mit Anpassungspotenzial für AR-Brillen, Push-/Pull-Stacks zur Ergänzung von AR-Displays sowie optische Inserts für VR- und MR-Headsets. Diese Vielfalt reagiert auf die unterschiedlichen optischen Anforderungen der Geräte, die im Markt parallel entstehen.

Für Hersteller von Smart Glasses bietet die neue Business Unit einen zentralen Ansprechpartner, der sowohl optische Komponenten als auch Integrationsprozesse aus einer Hand anbieten kann. Die Nähe zu „Zeiss Vision Care“ ermöglicht zudem die Anwendung ophthalmischer Standards und Fertigungskompetenzen, die für den breiten Einsatz im Konsumentenmarkt notwendig sind. Die augenoptische Branche bleibt dabei ein wichtiger Faktor: Fachbetriebe werden weiterhin eine Rolle spielen, wenn es um individuelle Anpassungen oder die fachgerechte Versorgung der Nutzer geht – auch und erst Recht bei der Sehkorrektur mit XR-Geräten.

Mit der Gründung von „Zeiss Extended Reality“ schafft das Unternehmen eine organisatorische Basis, um präzise optische Lösungen für einen wachsenden XR-Markt bereitzustellen. Nicht zuletzt symbolisiert dieser Schritt, bei dem Zeiss als führender Brillenglas-Hersteller offensiv in einen solchen Markt vordringt, auch für die klassische Augenoptik einen unvermeidbaren Wandel: Extended Reality spielt zukünftig mehr und mehr eine Rolle und dieser müssen sich langfristig auch Augenoptiker annehmen.

Zur Pressemitteilung:ZEISS Strengthens Activities in the Field of Extended Reality” (25.11.2025)