Am 14. September 2025 startete das OCULUS Smartfield Perimeter von Cape Canaveral aus zur Internationalen Raumstation (ISS). Das aus Deutschland stammende Gerät soll an Bord der ISS zur Untersuchung der Augengesundheit von Astronauten beitragen. Ziel ist es, eine bestimmte Augenerkrankung besser zu verstehen, die während längerer Raumflüge auftritt und das Sehvermögen beeinflusst: das sogenannte Spaceflight Associated Neuro-ocular Syndrome (SANS).

Gesichtsfeld und Sehnerv unter Schwerelosigkeit: Forschung auf der ISS
Der Einsatz des OCULUS Smartfield Perimeters ist Teil eines wissenschaftlichen Projekts, das untersucht, wie sich Mikrogravitation – also annähernde Schwerelosigkeit – auf das menschliche Sehsystem auswirkt. Im Mittelpunkt steht dabei das Spaceflight Associated Neuro-ocular Syndrome (SANS), eine bei Langzeitmissionen beobachtete Veränderung, die unter anderem Schwellungen des Sehnervenkopfes und Einschränkungen der Sehschärfe verursachen kann. Das Gerät von OCULUS ermöglicht regelmäßige Gesichtsfeldprüfungen, um solche Veränderungen der Sehfunktion über die Dauer eines Raumaufenthalts hinweg zu dokumentieren. Diese Daten liefern wichtige Hinweise auf Zusammenhänge zwischen den besonderen Bedingungen im All und möglichen neuro-okulären Veränderungen.
Smartfield Perimeter: Kompaktes Gerät für den Einsatz unter Weltraumbedingungen
Das Smartfield Perimeter wurde aufgrund seiner kompakten Bauweise, hohen Zuverlässigkeit und unkomplizierten Handhabung für den Einsatz auf der ISS ausgewählt. Die Anforderungen an Geräte im All sind hoch – sie müssen platzsparend und leicht sein und gleichzeitig präzise arbeiten. Die Technik des Smartfield erlaubt es, auch unter den eingeschränkten räumlichen Bedingungen der Raumstation aussagekräftige Messungen durchzuführen.
OCULUS Optikgeräte GmbH mit Sitz in Wetzlar
Hergestellt wurde das Smartfield Perimeter von der OCULUS Optikgeräte GmbH in Wetzlar. Das Familienunternehmen entwickelt seit 1895 Geräte und Systeme für Ophthalmologen, Optometristen, Augenoptiker und Arbeitsmediziner. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 560 Mitarbeitende und vertreibt mehr als 150 Produkte weltweit, mit einem Exportanteil von über 60 Prozent.
Smartfield Perimeter liefert Daten für Astronauten und klinische Versorgung auf der Erde
Der Einsatz des OCULUS Smartfield Perimeters auf der ISS zeigt, wie Raumfahrtmedizin und Augenheilkunde voneinander profitieren können. Die Messungen liefern wichtige Daten, um neuro-okuläre Veränderungen bei Astronauten besser zu verstehen – ein Thema, das auch für die Diagnostik und Behandlung ähnlicher Erkrankungen auf der Erde übersetzt werden kann. So trägt ein in Deutschland entwickeltes Gerät nicht nur zur Sicherheit von Raumfahrtcrews bei, sondern liefert zugleich Impulse für neue Ansätze in der augenärztlichen Forschung und klinischen Versorgung.





