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Frankfurt: Forscher testen U-Bahn-Station via VR-Brille

Bei der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF), traffiQ und dem städtischen Mobilitätsdezernat läuft derzeit ein gemeinsames Forschungsprojekt, das sich mit der Frage beschäftigt: Wie sicher, sauber und angenehm empfinden Fahrgäste zukünftig eine U-Bahn-Station in Frankfurt? Ziel ist es, durch neue Formen der Nutzerforschung belastbare Erkenntnisse zu gewinnen, die über klassische Befragungen hinausgehen. Als Hilfsmittel fungiert in diesem Fall: die VR-Brille.

Frankfurt nutzt Virtual Reality, um Aufenthaltsqualität im ÖPNV zu erforschen
Bild: © Freepik

Frankfurt: Station „Parlamentsplatz“ als digitales Versuchslabor

Im Zentrum des Projekts steht eine virtuell nachgebildete U-Bahn-Station mit dem Arbeitstitel „Parlamentsplatz“. In der Simulation sind Elemente enthalten, die für ein Komfort- und Sicherheitsgefühl relevant sein könnten — zum Beispiel eine verbesserte Beleuchtung, Hilfeinseln mit Notruf und Defibrillator sowie sichtbar präsentes Sicherheitspersonal. Nutzer begehen diese digitale Station mithilfe einer VR-Brille — teils als Tag-, teils als Nachtversion — und können so immersive Alltagssituationen durchlaufen.

Ausgewertet wird der virtuelle Rundgang über Eye-Tracking und anschließende Interviews. Damit lassen sich unmittelbare Reaktionen und Empfindungen analysieren: Welche Bereiche erzeugen ein Gefühl von Unsicherheit oder Unbehagen? Welche Gestaltungsmerkmale werden bewusst wahrgenommen? Auf diese Weise will das Projekt sichtbare und unsichtbare Einflussfaktoren auf das subjektive Sicherheitsempfinden transparent machen.

U-Bahnstation Parlamentsplatz in Frankfurt mit VR-Animation (Bild: © Immersity Lab)
U-Bahnstation Parlamentsplatz in Frankfurt mit VR-Animation (Bild: © Immersity Lab)

Forschung mit Virtual Reality: VR-Brille optimiert Stationsdesign

Die VR-Brille steht als zentrales Hilfsmittel im Frankfurter Projekt und ermöglicht Testpersonen ein immersives Erleben der simulierten U-Bahn-Station „Parlamentsplatz“ in Tag- und Nachtszenarien. Dank weitem Sichtfeld (ca. 96–120 Grad), hochauflösender 3D-Darstellung und anpassbarem Augenabstand (IPD) sorgen moderne Headsets für verzerrungsarmes, komfortables Sehen – ideal auch für Brillenträger durch integrierte Spacer und Linsensysteme. Eye-Tracking erfasst dabei präzise Blickmuster und Reaktionen auf Beleuchtung, Sicherheitseinrichtungen oder Wegeleitung, um subjektives Sicherheitsempfinden messbar zu machen.

Ergebnisse sollen im ersten Quartal 2026 vorliegen und in konkrete Maßnahmen für Gestaltung, Sauberkeit und Orientierung münden – VR-Optik etabliert sich damit als Planungstool für den öffentlichen Raum. Der nutzerzentrierte VR-Ansatz ergänzt klassische Methoden und könnte anderen Städten als Vorbild dienen, um mit immersiven Brillen zukünftige ÖPNV-Räume vorab zu optimieren.

Details zum Projekt nachlesen: https://www.vgf-ffm.de/de/aktuelles/news/einzelansicht/virtual-reality-rundgang-zu-sicherheit-und-sauberkeit-in-stationen