Der Graue Star, auch als Katarakt bekannt, ist eine der häufigsten Augenerkrankungen im Alter. Dabei trübt sich die natürliche Augenlinse allmählich ein, was zu unscharfem Sehen, erhöhter Blendempfindlichkeit und vermindertem Kontrastsehen führt. Für viele Betroffene bedeutet das eine deutliche Einschränkung im Alltag. Die gute Nachricht ist, dass eine Katarakt-Operation das Sehvermögen effektiv wiederherstellen kann.

Wann wird eine Operation notwendig?
Nicht jede Linsentrübung erfordert sofort eine Behandlung. Eine Operation wird in der Regel dann empfohlen, wenn das Sehvermögen so stark eingeschränkt ist, dass alltägliche Aktivitäten wie Lesen, Autofahren oder das Erkennen von Gesichtern zunehmend schwerfallen. Wann genau der Eingriff sinnvoll ist, entscheidet der Augenarzt gemeinsam mit dem Patienten. Es handelt sich dabei um einen planbaren Routineeingriff.
Der Ablauf der Grauer-Star-OP
Die Operation des Grauen Stars erfolgt in der Regel ambulant und dauert nur etwa 15 bis 30 Minuten pro Auge. Dabei geht der behandelnde Augenarzt folgendermaßen vor:
- Vorbereitung
Das Auge wird mit Tropfen örtlich betäubt. In seltenen Fällen kommt eine leichte Sedierung hinzu. Der Patient bleibt während des gesamten Eingriffs bei Bewusstsein. - Entfernung der getrübten Linse
Über einen winzigen Schnitt am Rand der Hornhaut wird die natürliche, eingetrübte Linse mithilfe von Ultraschall zerkleinert und abgesaugt. - Einsetzen der künstlichen Linse
Im Anschluss wird eine Intraokularlinse (IOL) in den Kapselsack des Auges eingesetzt. Diese Kunstlinse bleibt dauerhaft im Auge und benötigt keine Pflege. Je nach Bedarf kann die Linse individuell angepasst sein, zum Beispiel zur Korrektur von Kurz- oder Weitsichtigkeit.
Nach der Operation
Nach der OP wird das behandelte Auge mit einem Schutzverband abgedeckt. Schon kurz nach dem Eingriff verbessert sich das Sehvermögen deutlich, wobei sich das endgültige Ergebnis meist nach einigen Tagen bis Wochen einstellt.
In den ersten Tagen nach der Operation ist eine sorgfältige Nachsorge entscheidend für eine optimale Heilung. Patienten sollten körperliche Anstrengungen möglichst vermeiden und darauf achten, das operierte Auge nicht zu reiben oder zu drücken. Ebenso wichtig ist es, den operierten Augenbereich vor Kontakt mit Wasser, Seife oder Shampoo zu schützen insbesondere beim Duschen oder Waschen. Die vom Augenarzt verordneten Augentropfen sollten konsequent und nach Anweisung angewendet werden, um Infektionen vorzubeugen und den Heilungsprozess zu unterstützen.
Risiken und Heilungschancen
Die Katarakt-OP zählt zu den sichersten medizinischen Eingriffen. In rund 99 % der Fälle verläuft die Operation komplikationslos. Mögliche, aber seltene Risiken sind Infektionen, Nachstar oder Druckveränderungen im Auge. Bei Bedarf kann der sogenannte Nachstar mit einem kurzen, schmerzfreien Lasereingriff behoben werden.
Die Operation des Grauen Stars ist ein bewährter Routineeingriff mit hoher Erfolgsquote. Dank moderner Technik und individueller Linsenanpassung lässt sich das Sehvermögen oft deutlich verbessern, ein Gewinn an Lebensqualität für viele Betroffene.
Quelle: BVA, LUX Augenzentrum