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Menrad-Insolvenz: Internationale Beteiligungen verkauft

Der Brillenhersteller Menrad, seit Jahrzehnten eine feste Größe in der internationalen Brillenindustrie, befindet sich seit Anfang 2025 in wirtschaftlicher Schieflage. Bereits Ende März 2025 wurde laut Medienberichten ein Insolvenzantrag eingereicht, da das Unternehmen einen zukünftig erwarteten Liquiditätsengpass sah, bedingt durch rückläufige Aufträge und eine schwierige Marktsituation. Nachdem im Sommer die Markenrechte an die Design Eyewear Group verkauft wurden, folgt nun der nächste Schritt in der Abwicklung: Zwei bedeutende internationale Beteiligungen des Unternehmens haben neue Eigentümer gefunden.

Menrad-Insolvenz: Internationale Beteiligungen verkauft
Bildquelle: © Menrad

Die brasilianische Tochtergesellschaft Menrad do Brasil Comercio de Produtos Opticos Ltda wurde vollständig an den bisherigen Geschäftsführer übertragen. Damit soll der Fortbestand des Geschäftsbetriebs in Brasilien gesichert werden. Darüber hinaus ging der 50-prozentige Anteil an der Mondottica Deutschland GmbH an die britische Muttergesellschaft Mondottica Limited. Mondottica ist seit mehr als 20 Jahren im internationalen Markenbrillensegment tätig.

Verkauf von Menrad-Beteiligungen: Brasilien und Mondottica Deutschland im Fokus

Insolvenzverwalter Florian Zistler von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH betonte, dass mit diesen Transaktionen sowie dem vorangegangenen Verkauf der Markenrechte ein „bestmögliches Ergebnis für die Gläubiger“ erzielt worden sei. Über die finanziellen Details der Verkäufe wurde Stillschweigen vereinbart.

Das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Ferdinand Menrad GmbH + Co. KG wurde Ende Mai 2025 eröffnet, nachdem zuvor bereits der Insolvenzantrag gestellt worden war. Für die Ferdinand Menrad Holding GmbH ordnete das Gericht Anfang Juli 2025 die vorläufige Insolvenzverwaltung an; ein reguläres Verfahren wurde dort bislang nicht eröffnet. Zistler, der zunächst als vorläufiger Verwalter bei der GmbH + Co. KG eingesetzt war, wurde mit Eröffnung des Verfahrens zum Insolvenzverwalter bestellt. Unterstützt wird er dabei von den PLUTA-Rechtsanwälten Dr. Dieter Schmid, Michael Wahl und Fritz Zanker.

Noch vor der Veräußerung internationaler Beteiligungen wurde der Standort in Schwäbisch Gmünd geschlossen. Etwa 100 Mitarbeitende erhielten eine Kündigung, da kein Investor bereit war, den gesamten Betrieb zu übernehmen. Lediglich für einen kleinen Außendienstbestand besteht laut Berichten eine Übernahmemöglichkeit.

Bereits Anfang Juni 2025 war bekannt geworden, dass die Marken des Fassungsherstellers Menrad an die Design Eyewear Group verkauft wurden. Mit der Veräußerung der internationalen Beteiligungen setzt sich nun die geordnete Abwicklung des Unternehmens fort.

Die jüngsten Verkäufe verdeutlichen, dass die Abwicklung von Menrad nicht ausschließlich den Rückzug vom Markt bedeutet. Während die Gläubigerinteressen im Vordergrund stehen, ermöglichen die Transaktionen zugleich die Fortführung von Geschäftstätigkeiten in einzelnen Ländern. Der Standort Schwäbisch Gmünd wurde zwar geschlossen, doch in Brasilien und bei Mondottica Deutschland bleiben operative Strukturen erhalten. Damit bleibt die Marke in Teilbereichen präsent, auch wenn die Ferdinand Menrad GmbH + Co. KG ihre Geschäftstätigkeit insgesamt einstellt.