Das Berliner HealthTech-Unternehmen Mirantus Health treibt die Digitalisierung in der augenoptischen Vorsorge weiter voran und sichert sich dafür 5,5 Mio. Euro Wachstumskapital. Mit der Investition will das Unternehmen seine Screening-Plattform „Mira“ technisch ausbauen und den Rollout in der DACH-Region beschleunigen. Für Augenoptiker entsteht damit ein zunehmend strukturierter Zugang zu digitalen Auswertungsservices, die Screening-Leistungen im Arbeitsalltag unterstützen.

Zu den Geldgebern der aktuellen Finanzierungsrunde zählen die Berliner Risikokapitalfonds Revent und Redstone, der britische Investor Entrepreneur First, der niederländische Impact-Investor Noaber, Arve Capital sowie die Telemedizin-Unternehmer Kai Eberhardt und Katharina Jünger. Die Plattform „Mira“ war 2022 zunächst in mobilen Einheiten zum Einsatz gekommen, um Screenings in unterversorgten Regionen zu ermöglichen. Inzwischen wird sie regulär in Optikfachgeschäften genutzt und ist bereits an mehr als 200 Standorten verfügbar.
Digitale Augenscreenings in der Optikbranche: Ausbau der „Mira“-Plattform im DACH-Markt
Die Software ist modular aufgebaut und ermöglicht die Erhebung verschiedener Messdaten – darunter Netzhautaufnahmen, Augeninnendruckmessungen, Spaltlampenbilder, Refraktionsdaten und Sehschärfetests. Die Daten werden digital an kooperierende Augenärzte übermittelt, die innerhalb von 24 bis 48 Stunden einen Ergebnisbericht bereitstellen. Dieser weist auf mögliche Auffälligkeiten hin, ersetzt jedoch keine ärztliche Diagnose. Für die anschließende augenärztliche Abklärung unterstützt Mirantus bei Bedarf die Terminorganisation über ein Netzwerk von mehr als 400 Ärzten.
Bis 2027 plant Mirantus eine deutliche Ausweitung der Plattform, die dann an über 1.000 Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügbar sein soll. Damit positioniert sich das Unternehmen als Anbieter einer strukturierten, digital gestützten Lösung, die die Zusammenarbeit zwischen Optikbetrieben und Fachärzten vereinheitlicht.
Die jüngste Finanzierungsrunde verschafft Mirantus Spielraum, die Funktionen von „Mira“ weiterzuentwickeln und die Präsenz in der DACH-Region auszubauen. Für die Branche entsteht damit ein Angebot, das Screening-Prozesse digital unterstützt und die Anbindung an augenärztliche Expertise erleichtert. Ob und wie sich solche Modelle langfristig in der augenoptischen Versorgung etablieren, wird sich mit Blick auf die geplante Expansion und die Akzeptanz in der Praxis zeigen.




