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Schieloperationen bei Kindern: Einfluss auf Lebensqualität und Entwicklung

Die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Kindern mit Schielerkrankungen (Strabismus) rückt zunehmend in den Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen. Neue klinische Studien in Deutschland, darunter die laufende Multicenterstudie „QUALITAS“ unter Leitung der Universitäts-Augenklinik Bonn, befassen sich aktuell systematisch mit den Auswirkungen von Schieloperationen. Ziel ist, den Einfluss der chirurgischen Korrektur auf Lebensqualität und mentale Gesundheit von betroffenen Kindern zu erfassen.

Schieloperationen bei Kindern: Einfluss auf Lebensqualität und Entwicklung
Bildquelle: Augenzentrum Nürnberg

Psychosoziale Belastungen durch Schielen im Kindesalter

Kinder mit Schielerkrankungen sind nach Angaben von Fachkliniken häufig psychosozial belastet. Neben funktionellen Einschränkungen erleben sie soziale Ausgrenzung, vermindertes Selbstbewusstsein und sogar das Risiko für depressive Symptome. Das Hänseln beginnt, wie Experten berichten, meist im Grundschulalter. Bereits aus Pilotstudien ist bekannt, dass sich Symptome wie Ängste und Depressionen nach einer Operation deutlich verringern können. Die gesellschaftliche Akzeptanz verbessert sich, wodurch die Lebensqualität der betroffenen Kinder steigt.

Der richtige Zeitpunkt für die Strabismus-Operation

Augenärzte empfehlen in der Regel einen operativen Eingriff im Vorschulalter, idealerweise vor Schuleintritt. Grund dafür ist, dass Kinder ab dem vierten Lebensjahr Schielabweichungen bei anderen wahrnehmen und Betroffene daher früh Risiken sozialer Ausgrenzung und Entwicklungseinschränkungen erfahren. Eine frühzeitige Behandlung kann nicht nur dauerhafte Schäden am Sehvermögen wie Amblyopie (einseitige Sehschwäche) verhindern, sondern trägt auch zu einer besseren motorischen und sozialen Entwicklung bei.

Medizinische Aspekte und Ablauf der Schieloperation

Schieloperationen gelten im Kindesalter als risikoarm und werden in spezialisierten Augenkliniken meist unter Vollnarkose durchgeführt. Der chirurgische Eingriff korrigiert die Stellung der äußeren Augenmuskeln, sodass die Blickrichtungen beider Augen wieder aufeinander abgestimmt sind. Kurzfristige Nebenwirkungen beschränken sich meist auf lokale Beschwerden wie Rötungen oder Schwellungen und klingen rasch ab. Studien, u.a. von der Universitäts-Augenklinik Bonn, belegen, dass der erfolgreiche Eingriff bei Kindern sowohl funktionelle als auch psychosoziale Verbesserungen ermöglicht.

Schieloperationen leisten einen wichtigen Beitrag zur Kinder-Gesundheit

Die aktuelle Forschung und klinische Erfahrung zeigen: Schieloperationen können einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Kindern leisten, sowohl in medizinischer als auch in psychosozialer Hinsicht. Die Ergebnisse laufender Studien werden künftig dazu beitragen, indikationsgerechte Therapien weiterzuentwickeln und den Blick auf die Folgen von Strabismus für Kinder umfassender zu gestalten.