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Myopie-Management: Aktuelle Entwicklungen und Perspektiven – Prof. Dr. Hakan Kaymak im Eyefox Fachgespräch 

Die Myopie, auch Kurzsichtigkeit genannt, nimmt weltweit deutlich zu. Dies stellt Augenärzte und Optiker vor die Herausforderung, effektive Präventions- und Therapiemethoden zu entwickeln und anzuwenden. Das Fachportal Eyefox hat im Fachgespräch mit Prof. Dr. Hakan Kaymak, Leiter des ersten deutschen Studienzentrums für Myopie-Prävention und -Therapie an der Universität des Saarlandes, über den aktuellen Stand und innovative Ansätze im Myopie-Management gesprochen. Dabei geht es insbesondere um die Bewertung von Therapieerfolgen und die Rolle des Wirkstoffs Atropin. 

Myopie-Management: Aktuelle Entwicklungen und Perspektiven – Prof. Dr. Hakan Kaymak im Eyefox Fachgespräch
Prof. Dr. Hakan Kaymak (Bildquelle: © Eyefox)

Steigende Myopie-Prävalenz und zunehmender Handlungsdruck 

Die Zahl der kurzsichtigen Menschen steigt weltweit an, insbesondere bei Kindern und jungen Erwachsenen. Diese Entwicklung führt zu einem erhöhten Risiko für Folgeerkrankungen wie Netzhautablösungen oder Makuladegeneration. Prof. Dr. Kaymak betont im Eyefox Fachgespräch, wie wichtig eine frühzeitige und wirksame Prävention ist, um die Lebensqualität der Betroffenen langfristig zu sichern. 

Erstes deutsches Studienzentrum für Myopie an der Universität des Saarlandes 

Im Mai 2024 wurde Prof. Dr. Hakan Kaymak auf die neu eingerichtete Gottfried O. H. Naumann-Stiftungsprofessur für Epidemiologie und Prävention der Myopie berufen. Seither leitet er das erste Institut in Deutschland, das sich umfassend mit der Erforschung, Prävention und Therapie von Myopie bei Kindern und jungen Erwachsenen beschäftigt. Gemeinsam mit Prof. Frank Schaeffel von der Universität Tübingen arbeitet er an neuen Vorsorgeansätzen speziell für Schüler. 

Ein zentrales Thema im Fachgespräch mit Eyefox ist die genaue Bewertung des Erfolgs von Myopie-Therapien. Prof. Kaymak erläutert, dass es entscheidend sei, neben der reinen Messung der Sehschärfe auch andere Parameter zu berücksichtigen, um den Langzeiteffekt der Behandlung verlässlich beurteilen zu können. Dies trägt dazu bei, Therapieansätze gezielter zu optimieren. 

Atropin im Myopie-Management: Chancen und Herausforderungen 

Atropin zählt zu den am häufigsten eingesetzten Wirkstoffen bei der Myopie-Therapie. Dennoch zeigen Studien teilweise widersprüchliche Ergebnisse hinsichtlich seiner Wirksamkeit und Nebenwirkungen. Prof. Kaymak erklärt im Eyefox Interview, dass die unterschiedlichen Dosierungen und Anwendungsmethoden zu den variierenden Resultaten beitragen. Er plädiert für eine differenzierte Betrachtung und individuelle Anpassung der Therapie, um die besten Behandlungserfolge zu erzielen. 

Klinische Praxis und Forschung: Die Verbindung zwischen Wissenschaft und Patientenversorgung 

Neben seiner akademischen Tätigkeit ist Prof. Dr. Kaymak auch als Augenarzt und leitender Operateur in der Breyer, Kaymak & Klabe Augenchirurgie in Düsseldorf tätig. Dort leitet er das Makula-Netzhaut-Myopie-Zentrum, das sich mit den Komplikationen der Myopie befasst. Die enge Verzahnung von Forschung und klinischer Praxis ermöglicht es, neue Erkenntnisse schnell in die Behandlung einzubringen. 

Das Fachgespräch mit Prof. Dr. Hakan Kaymak, aufgezeichnet von Eyefox auf dem DOC-Kongress in Nürnberg, zeigt deutlich, dass das Myopie-Management in Bewegung ist. Die steigende Prävalenz macht präventive Maßnahmen dringlicher denn je. Innovative Bewertungsmethoden und ein besseres Verständnis der Atropin-Therapie tragen dazu bei, die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Kurzsichtigkeit zu verbessern. Für Augenärzte und Optiker bieten diese Erkenntnisse eine wichtige Grundlage, um Myopie gezielter zu begegnen und individuelle Therapiekonzepte zu entwickeln. 

Die Aufzeichnung aus dem Eyefox Fachgespräch mit Prof. Dr. Hakan Kaymak zum Thema: “Erste Zulassung von Atropin-Augentropfen gegen Kurzsichtigkeit bei Kindern – Fachinformation” ist auf Youtube abrufbar.