Opti Banner 2026
Home | Wissen | KGS-Studie: Viele Deutsche vernachlässigen wichtige Augenvorsorge
Wissen

KGS-Studie: Viele Deutsche vernachlässigen wichtige Augenvorsorge

Die Bedeutung regelmäßiger Augenvorsorge steht zunehmend im Mittelpunkt der Diskussion rund um die Gesundheit des wichtigsten Sinnesorgans. Dennoch zeigen aktuelle Studien, dass viele Menschen in Deutschland ihre Möglichkeiten zur präventiven Kontrolle beim Augenoptiker oder Augenarzt nicht voll ausschöpfen. Jüngste Befragungen und Markterhebungen werfen ein aufschlussreiches Licht auf das Verhalten und die Einstellungen der Bevölkerung.

KGS-Studie: Viele Deutsche vernachlässigen wichtige Augenvorsorge

Allensbach-Studie: Rückgang bei Brillenträgern und Vorsorgebesuchen

KGS-Studie: Viele Deutsche vernachlässigen wichtige Augenvorsorge

Laut der Allensbach-Studie 2024/2025 im Auftrag des Kuratoriums Gutes Sehen (KGS) tragen aktuell rund 39 Millionen Erwachsene in Deutschland eine Brille. Der Anteil der Brillenträger ist in den letzten fünf Jahren von 67 auf 64 Prozent gesunken, wobei insbesondere der Rückgang bei gelegentlichen Brillenträgern auffällt. Während der Anteil der ständigen Nutzer nahezu unverändert geblieben ist, verzichten vor allem jüngere Erwachsene vermehrt auf den regelmäßigen Gang zum Optiker oder Augenarzt. Die Gruppe der 20- bis 29-Jährigen zeigte mit 29 Prozent einen deutlich geringeren Anteil als noch vor fünf Jahren, was auf ökonomische und gesellschaftliche Faktoren wie Konsumzurückhaltung und gestiegene Lebenshaltungskosten zurückgeführt wird.

Augenvorsorge: Bewusstsein vorhanden, Handlung oft verzögert

Trotz der hohen Relevanz des Augenvorsorge-Themas zeigen Umfragen, dass viele Menschen den Vorsorgetermin hinauszögern. Wirtschaftliche Unsicherheit und eingeschränkte Budgetspielräume sind hier zentrale Gründe. Gleichzeitig ist das Wissen über die empfohlenen Zeitabstände für Vorsorgeuntersuchungen überraschend gering: Nur rund 59 Prozent der Befragten wissen, ab wann regelmäßige Kontrollen empfohlen werden. Besonders augenfällig ist, dass sich über 40 Prozent der Deutschen selbst als nicht gut bzw. schlecht sehend einschätzen – dennoch hat ein Viertel dieser Gruppe bislang keine professionelle Kontrolle in Anspruch genommen.

Digitale Geräte verändern die Anforderungen an gutes Sehen

Der digitale Alltag beeinflusst die Anforderungen an moderne Sehlösungen: Immer mehr Menschen nutzen spezielle Bildschirmbrillen oder greifen beim Arbeiten mit Smartphones, Tablets und Computern zur Sehhilfe. Die Studien belegen, dass der Wandel im Konsumverhalten und die gestiegene Lebensdauer den Augenoptikmarkt weiter prägen werden. Der stabile Anteil der Brillen- und Kontaktlinsenträger ab 60 Jahren – rund 90 Prozent – spricht dafür, dass altersbedingte Sehschwächen ein konstantes Thema für die Vorsorge und Versorgung bleiben.

Augenvorsorge im demografischen Wandel

Die aktuellen Zahlen machen deutlich: Augenvorsorge ist eine wichtige Säule der individuellen Gesundheitsvorsorge, wird jedoch von vielen, vor allem jüngeren und gelegentlichen Brillenträgern, zeitlich hinausgeschoben. Angesichts des demografischen Wandels und der fortschreitenden Digitalisierung ist zukünftig mit einem wachsenden Versorgungsbedarf zu rechnen. Für Augenoptiker ergibt sich daraus eine kontinuierliche Aufgabe, Beratung und Vorsorge weiterhin niedrigschwellig und individuell zu gestalten.

Quelle: KGS