Das Centre for Ocular Research & Education (CORE) an der University of Waterloo in Kanada richtet sich strategisch neu aus. Nach fast vier Jahrzehnten Tätigkeit in der Erforschung der vorderen Augenabschnitte, insbesondere der Kontaktlinsenforschung, plant CORE künftig eine breitere thematische Aufstellung. Ziel ist es, zusätzliche Forschungsfelder und interdisziplinäre Kooperationen zu erschließen.

CORE: Erweiterung des Forschungsspektrums
CORE ist das größte Forschungszentrum der School of Optometry and Vision Science an der University of Waterloo. Ursprünglich 1988 als Centre for Contact Lens Research (CCLR) gegründet, wurde das Zentrum 2018 in CORE umbenannt – ein Schritt, der bereits damals eine inhaltliche Ausweitung signalisierte. Nun folgt eine weitere Neuausrichtung: Neben der bestehenden Arbeit in den Bereichen Kontaktlinsen, Myopie und Trockene Augen wird CORE künftig auch in angrenzenden Disziplinen der Biomedizin aktiv werden. Geplant ist beispielsweise die Beteiligung an Studien zu medizinischen Geräten oder die Übernahme von Aufgaben im Studiendesign und der Studienkoordination.
Integration von CORE ins Waterloo Eye Institute (WEI)
Im Rahmen dieser Ausweitung wird CORE Teil des neu entstehenden Waterloo Eye Institute (WEI). Das WEI befindet sich aktuell im Aufbau und soll Forschung, Patientenversorgung und Ausbildung an der University of Waterloo enger miteinander verknüpfen. Neben CORE werden dort auch neue Forschungseinrichtungen wie das Canadian Vision Imaging Centre und das Biomedical Sciences Research Hub angesiedelt sein.
Durch die räumliche und organisatorische Integration sollen Synergien zwischen klinischer Forschung, Bildgebung und Grundlagenwissenschaften ermöglicht werden. CORE wird dabei weiterhin eigenständig agieren, aber von der erweiterten Infrastruktur und neuen Kooperationsmöglichkeiten profitieren.
Leitungswechsel bei CORE
Zum 30. Juni 2025 gibt Dr. Lyndon Jones nach 15 Jahren die Leitung von CORE ab. Die strategische Führung übernimmt künftig ein neu formiertes Steering Committee unter dem Vorsitz von Dr. Jill Woods, langjährige Leiterin der klinischen Forschung am Zentrum. Jones bleibt CORE als Principal Scientist erhalten und wird weiterhin in laufenden und zukünftigen Projekten mitwirken.
Dem Steering Committee gehören außerdem Dr. Chelsea Bray, verantwortlich für den Bereich Kontaktlinsen im WEI, und Dr. Austin Roorda, Experte für retinales Imaging, an.
Perspektiven für neue Kooperationen
Mit der neuen Ausrichtung will CORE seine Expertise künftig auch in anderen Bereichen der medizinischen Forschung einbringen. Dabei bietet das Zentrum Unterstützung in verschiedenen Phasen der klinischen Forschung – von der Planung über die Durchführung bis hin zur Datenanalyse und Publikation.
Gleichzeitig bleibt der bestehende Schwerpunkt auf Kontaktlinsenforschung, Myopie und Trockene-Augen-Erkrankungen erhalten. Für bestehende Forschungspartner ergeben sich laut CORE keine Änderungen in der Zusammenarbeit.