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Brillenfassungen aus Abfall: Das Carbonit-Material von Regenesis

Nachhaltigkeit spielt in der Augenoptik eine wichtige Rolle. Viele Kunden interessieren sich zunehmend dafür, wie Produkte hergestellt werden und welche Auswirkungen sie auf Umwelt und Ressourcen haben. Brillenfassungen aus recycelten Abfällen wie dem Material Carbonit von Regenesis nutzen Kunststoffreste aus Meeren oder Flüssen sowie Biokohle aus Kokosnussschalen und schaffen so Materialien, die bestimmte herkömmliche, erdölbasierte Kunststoffe ersetzen können.

Brillenfassungen aus Abfallmaterialien: Das Carbonit-Material von Regenesis
Bildquelle: Marcos Bulacio, CEO von REGENESIS

Nachhaltige Alternativen zu fossilen Kunststoffen

Die Herstellung klassischer Kunststofffassungen basiert meist auf fossilen Rohstoffen, deren Gewinnung und Verarbeitung darüber hinaus mit einem hohen Energieaufwand verbunden ist. Gleichzeitig wächst weltweit die Menge an Plastikabfällen, die in Flüssen, Ozeanen und auf Deponien landet. Vor diesem Hintergrund entstehen neue Materialkonzepte, die Abfall als Ressource begreifen und für die Brillenproduktion nutzbar machen.

Carbonit von Regenesis: Material aus Ozeanmüll und Kokosnussschalen

Regenesis, ein Start-Up unter Leitung von Marcos Bulacio, stellt das Material Carbonit aus gesammeltem Plastikmüll aus indonesischen Flüssen und Ozeanen sowie Biokohle aus weggeworfenen Kokosnussschalen her. Der Prozess vereint diese Bestandteile durch eine Technologie namens Ecofusion, ergänzt um recycelte und KI-konstruierte Kohlefasern, zu einem Rohstoff für Brillenfassungen. Die eingesetzte Technologie ist so ausgelegt, dass der Herstellungsprozess ohne zusätzliche CO₂-Emissionen auskommt. Die Produktion erfolgt auf Bali, wo der Müll entnommen und verarbeitet wird.​

Regenesis Carbonit-Fassungen: Eigenschaften, Designs und Einsatzbereiche

Brillenfassungen aus Abfallmaterialien: Das Carbonit-Material von Regenesis
Bildquelle: REGENESIS

Die Carbonit-Fassungen von Regenesis verbinden Flexibilität und nahezu unzerbrechliche Eigenschaften, wodurch sie sich für Korrektions-, Sonnen- und Sportbrillen sowie Zubehör eignen. Sie sind in einem breiten Spektrum beschichteter Farben sowie in natürlichen, unbeschichteten Tönen verfügbar und lassen sich vollständig im geschlossenen Materialkreislauf recyceln. Ergänzend bietet Regenesis OCEANTATE für thermoformbare Fashionfassungen mit luxuriösem Acetat-ähnlichem Look sowie AEROLITE für ultraleichte Optikfassungen mit Aerogel-Zusatz. Das Material wird direkt an Brillenhersteller vermarktet; aktuell prüfen sieben Unternehmen die Nutzung für eigene Fassungen.

Plastikmüll entfernen: Sammel- und Umweltmaßnahmen von Regenesis

Regenesis setzt Flussmüllbarrieren ein und pflanzt Mangrovenbäume, um Plastikabfall aus Gewässern zu entfernen. Jede Brillenfassung aus Carbonit entspricht der Entfernung eines Kilogramms Plastikmüll aus Gewässern. Das Unternehmen zielt darauf ab, verschmutzte Flüsse weltweit zu reinigen und CO₂ durch Photosynthese in den Materialien zu binden.

Regenesis auf der SILMO und der MIDO 2025

Regenesis präsentierte auf der MIDO 2025 erste Prototypen, während auf der SILMO vor allem der Aufbau von Kundenkontakten im Fokus stand. Nach Angaben von Gründer Marcos Bulacio stieß das Material in der Branche auf reges Interesse, die Produktionskapazitäten auf Bali sollen in naher Zukunft ausgeweitet werden, um die erwartete Nachfrage zu bedienen.

Carbonit als Material eröffnet Brillenherstellern die Möglichkeit, abfallbasierte Werkstoffe in ihre Wertschöpfung einzubinden, und bietet Augenoptikbetrieben eine Option, nachhaltiger ausgerichtete Kollektionen ins Sortiment aufzunehmen. Entscheidend für die weitere Marktentwicklung bleiben dabei Faktoren wie Verfügbarkeit, Langlebigkeit und die praktische Verarbeitung des Materials.