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ZVA fordert modernes Festzuschusssystem für GKV-Sehhilfen

Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) hat eine umfassende Neuausrichtung der Sehhilfenversorgung innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gefordert. Anlass ist die wachsende finanzielle Belastung der Branche durch steigende Sozialabgaben sowie die als veraltet empfundene Struktur des bisherigen Sachleistungsprinzips.

ZVA fordert modernes Festzuschusssystem für GKV-Sehhilfen
Bildquelle: ZVA

ZVA will Sachleistungsprinzip durch Festzuschuss ersetzen

Die Kernforderung des ZVA besteht darin, das traditionelle Sachleistungsprinzip in der gesetzlichen Sehhilfenversorgung durch ein modernes Festzuschusssystem zu ersetzen. Hintergrund ist, dass Versicherte die Brillenfassung im Alltag ohnehin meist vollständig selbst bezahlen, weshalb das Sachleistungsprinzip nach Ansicht des ZVA überholt ist. Präsident Christian Müller betont, dass eine klare Pauschale sowohl die Kostenstruktur transparenter macht als auch die Wahlfreiheit der Versicherten stärkt und das System insgesamt effizienter gestaltet.

Im vorgeschlagenen Festzuschusssystem erhalten gesetzlich Versicherte einen pauschalen Zuschuss für die Anschaffung ihrer Sehhilfe. Die Höhe könnte von den Krankenkassen festgelegt werden, während Optikbetriebe selbst entscheiden, ob sie Brillen ohne private Zuzahlung anbieten.

ZVA sieht Reform als Schritt zu mehr Chancengleichheit und Marktöffnung

Als Hauptargumente für die geforderte Reform führt der ZVA die zunehmende Belastung durch Sozialversicherungsbeiträge sowie die aus seiner Sicht fehlende Chancengleichheit im Wettbewerb an. Damit reagiert der Verband auch auf Kritik an der bisherigen Vergütungspraxis und auf Stimmen aus anderen Branchen, die eine stärkere Marktöffnung und mehr Verbraucherorientierung fordern. Nicht zuletzt unterstützen externe Gutachten und Stellungnahmen die Erkenntnis, dass das bestehende System sowohl für Betriebe als auch für Versicherte Schwächen aufweist, etwa bei Transparenz und Effizienz.​

Zukunft der Sehhilfenversorgung: Reformvorschlag stößt Debatte an

Die Forderung des ZVA nach einer grundlegenden Reform der Sehhilfenversorgung trifft im Gesundheitswesen auf ein Umfeld, in dem Reformbestrebungen und gesetzgeberische Initiativen an Bedeutung gewinnen. Zahlreiche Akteure sehen in dieser Strukturreform einen Ansatz, die Versorgung mit Sehhilfen nachhaltiger und zugleich bürgernäher zu gestalten.​ Wie sich die vorgeschlagenen Änderungen konkret auswirken, wird Thema der kommenden politischen und fachlichen Diskussionen sein.

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