Smarte Brillen, oft als „Smart Glasses“ bezeichnet, geraten immer stärker in den Fokus von Fachwelt und Öffentlichkeit. Während frühere Modelle meist ein Nischendasein fristeten, zeigen aktuelle technologische Entwicklungen, dass diese Produkte zunehmend alltagstauglich werden. Hersteller integrieren moderne Funktionen wie Augmented Reality, Spracherkennung und diskrete Kameratechnik auf immer kleinerem Raum. Damit rücken Smart Glasses immer näher an einen breiteren Markt heran – ein Thema, das sowohl für Augenoptiker als auch für interessierte Laien zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Funktionen aktueller Smart Glasses
Anders als frühere Modelle verfügen aktuelle Smart Glasses neben der Aufnahme von Fotos und Videos oft auch über zusätzliche Funktionen wie die Einblendung von Navigationshinweisen oder Übersetzungen im Sichtfeld. Dies wird durch den technischen Fortschritt bei der Miniaturisierung von Hardware, leistungsstärkeren Akkus, den Einsatz von KI-Software und verbesserten Vernetzungsmöglichkeiten ermöglicht. So können Smart Glasses beispielsweise per Sprachbefehl Routen anzeigen, Übersetzungen liefern oder Informationen zu lokalen Orten bereitstellen.
Marktprognose für Smart Glasses: Wachstum und Trends bis 2030
Laut Einschätzungen des Marktforschungsinstitut Gartner könnte der Marktanteil von Smart Glasses und ähnlichen Geräten in den kommenden fünf Jahren von derzeit etwa 2% auf bis zu 15% ansteigen. Damit würden solche Produkte eine größere Marktbedeutung erreichen, wobei insbesondere Augmented-Reality-Brillen (AR) als relevanter eingeschätzt werden als klassische Virtual-Reality-Brillen (VR). AR-Brillen bieten im Alltag Funktionen wie die Einblendung von Informationen in das Sichtfeld, ohne die reale Umgebung auszublenden.
Beispielhaft dafür sind Produkte wie die Ray-Ban Meta Smart Glasses, die unter anderem Foto- und Videoaufnahmen, Musikstreaming, Telefonie und die Integration eines KI-Assistenten ermöglichen. Auch weitere Hersteller wie Oakley (Meta), Xiaomi, Google, Samsung sowie verschiedene Start-ups, etwa Halliday und Even Realities, entwickeln und vertreiben unterschiedliche Modelle, wodurch sich die Vielfalt auf dem Markt erhöht.
Technische Hürden bei der Entwicklung leichter und eleganter Smart Glasses
Damit Smart Glasses in der Mitte der Gesellschaft ankommen, ist neben technischem Fortschritt vor allem das Design entscheidend. Brillen, die zu schwer (über 50g), zu auffällig oder unbequem sind, werden von Endkunden kaum akzeptiert. Hersteller setzen zunehmend auf Materialien und Designs, die eine zurückhaltende Optik mit funktionalen Bedienmöglichkeiten wie Touch, Sprachsteuerung oder App-Integration verbinden.
Dennoch bleibt die Miniaturisierung technischer Komponenten eine zentrale Herausforderung. Modelle wie die Ray-Ban von Meta oder der Prototyp von Halliday zeigen, dass leistungsfähige Komponenten auf immer kleinerem Raum Platz finden, was als wichtiger Schritt hin zum Massenmarkt gilt.
Datenschützer und Kunden fordern klare Regeln
Mit dem technischen Fortschritt wachsen auch die ethischen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Diskrete Kameras, KI-gestützte Bild- und Tonaufnahmen und die fortschreitende Datenverarbeitung stellen Privatsphäre und Datenschutz vor neue Aufgaben. Die Geschichte von Google Glass zeigt, wie schnell Akzeptanz kippen kann, wenn Nutzer unfreiwillig gefilmt oder getrackt werden. Daher werden Smart Glasses auch weiterhin Teil von Diskussionen über Sicherheit, Datenschutz und klare Nutzungsregeln sein.
Zukunftsaussicht laut Mark Zuckerberg
Mark Zuckerberg, CEO von Meta, spielt eine zentrale Rolle in der aktuellen Entwicklung smarter Brillen. Wie bereits in unserem früheren Artikel berichtet, sieht Zuckerberg in Smart Glasses und besonders in KI-unterstützten Modellen einen wichtigen Schritt für die Zukunft der Technologie. Er ist der Meinung, wer künftig keine KI-Brille trägt, werde im Alltag und Beruf einen kognitiven Nachteil haben. Für 2025 plant Meta Modelle mit neuen Funktionen und eine erweiterte Integration von KI zu entwickeln.