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Jörg Dittrich wird erneut ZDH-Präsident

Beim Deutschen Handwerkstag 2025 in Frankfurt am Main bestätigte die Vollversammlung den Dachdeckermeister Jörg Dittrich einstimmig im Amt. Damit setzt der ZDH auf Kontinuität in einer Phase, die von wirtschaftlicher Unsicherheit und zunehmenden strukturellen Herausforderungen geprägt ist. Für viele Branchen, darunter auch das Augenoptikhandwerk, sind nachvollziehbare politische Rahmenbedingungen und verlässliche Verbandsstrukturen entscheidend, um künftige Entwicklungen einschätzen zu können.

ZDH-Präsidium bestätigt: Jörg Dittrich tritt zweite Amtszeit an
Jörg Dittrich wurde als ZDH-Präsident bestätigt. (Bild: © ZDH/ Henning Schacht)

Stabilität im Verband: Dittrich startet in eine zweite Amtszeit

Der Deutsche Handwerkstag ist die zentrale Jahrestagung der Handwerksorganisation, auf der die strategische Ausrichtung und die Spitzenämter des ZDH festgelegt werden. Dort wurde nun Jörg Dittrich erneut zum Präsidenten gewählt. Dittrich wird dieses Amt bis Ende 2028 innehaben. Er dankte für das Vertrauen und hob hervor, wie wichtig eine gemeinsame Linie innerhalb der Handwerksorganisation sei.

Hintergrund dieser Betonung ist die anhaltend schwache wirtschaftliche Lage, die viele Betriebe unter Druck setzt: Steigende Kosten, zunehmende bürokratische Vorgaben, Engpässe bei Fachkräften und wachsende Anforderungen durch digitale sowie ökologische Transformationen beeinflussen den Alltag in den Werkstätten und Unternehmen. Dittrich sieht seine Aufgabe darin, ein Umfeld zu schaffen, in dem Betriebe diese Entwicklungen bewältigen können, ohne den Überblick über Kosten, Abgaben oder technische Anforderungen zu verlieren. Besonders wichtig sei, dass die Interessen selbstständiger Meister und die der Beschäftigten nicht auseinanderdriften, da beide Seiten von denselben wirtschaftlichen Rahmenbedingungen betroffen sind.

Parallel zur Wahl des Präsidenten wurde auch das ZDH-Präsidium neu geordnet. Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer Dortmund, sowie Marcus Nachbauer, Bundesinnungsmeister und Präsident des Bundesverbands Gerüstbau, übernehmen die Stellvertreterrollen. Gemeinsam mit ihnen gehören Carola Zarth, Präsidentin der Handwerkskammer Berlin, und Thomas Bürkle, Vertreter des Elektro- und Informationstechnikerhandwerks, zum Geschäftsführenden Präsidium.

In der erweiterten Präsidiumsstruktur sind weitere Vertreter der Kammerseite ebenso eingebunden wie die Repräsentanten der Unternehmerverbände. Dazu zählen unter anderem die Präsidenten verschiedener Handwerkskammern aus Braunschweig-Lüneburg-Stade, Unterfranken, Leipzig, Frankfurt-Rhein-Main, Ostmecklenburg-Vorpommern, Koblenz, Erfurt und Stuttgart sowie die Verbandsvertreter aus Bereichen wie Gebäudereinigung, Fleischerei, Kraftfahrzeughandwerk, Sanitär-Heizung-Klima, Farbe und Bautenschutz, Baugewerbe, Orthopädietechnik und Metallhandwerk.

Die Gruppe der handwerksnahen wirtschaftlichen Einrichtungen wird durch Thomas Radermacher vertreten. Verabschiedet wurden zugleich sechs langjährige Präsidiumsmitglieder, deren Engagement der ZDH ausdrücklich würdigte.

Orientierung in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten

Die Neuwahl des Präsidiums erfolgt in einer Phase, in der das Handwerk mit vielfältigen Transformationsprozessen konfrontiert ist. Themen wie Digitalisierung, Dekarbonisierung und Fachkräftesicherung erfordern strategische Entscheidungen, die auch kleinere und mittelständische Betriebe betreffen, die oft weniger Ressourcen zur Umsetzung haben. Viele Prozesse, die für große Unternehmen selbstverständlich sind, müssen im Handwerk erst alltagstauglich umgesetzt werden, etwa wenn es darum geht, digitale Verwaltungsabläufe einzuführen oder klimafreundliche Technologien in bestehende Betriebsstrukturen zu integrieren. Ein starkes und handlungsfähiges Präsidium soll den Verbandsmitgliedern Orientierung geben und Impulse setzen, damit sich die Betriebe in diesen Bereichen zukunftssicher aufstellen können.

Für Branchen wie die Augenoptik, die ebenfalls unter Fachkräftemangel, technologischen Veränderungen und steigendem Kostendruck stehen, ist ein funktionierender Interessenverband von Bedeutung. Der ZDH bündelt übergreifende Anliegen des gesamten Handwerks und trägt sie an Politik und Öffentlichkeit heran.

Die Zusammensetzung des Präsidiums, die unterschiedliche Gewerke und regionale Perspektiven einbezieht, soll sicherstellen, dass die Vielfalt der handwerklichen Realität berücksichtigt wird. Durch die personelle Kontinuität mit Dittrich an der Spitze bleibt die strategische Grundausrichtung des ZDH verlässlich, was insbesondere in dynamischen wirtschaftlichen Zeiten wichtig ist.