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Die neue Meisterprüfungsverordnung (MPVO) in der Augenoptik: Das ändert sich ab 2026

Am 11. Juli 2025 wurde sie im Bundesgesetzblatt veröffentlicht, zum 1. Juli 2026 tritt sie offiziell in Kraft: Die neue Meisterprüfungsverordnung (MPVO) für das Augenoptiker-Handwerk. Was zunächst nach Verwaltung klingt, bringt in Wahrheit ein umfassendes Update für die gesamte Branche – mit klarem Fokus auf optometrische Fachkompetenz, moderne Ausbildungsinhalte und eine zeitgemäße Prüfungsstruktur. Wir haben die wichtigsten Änderungen und ihre Vorteile zusammengefasst.

Die neue Meisterprüfungsverordnung (MPVO) in der Augenoptik - Das ändert sich ab 2026

Warum überhaupt eine neue Meisterprüfungsverordnung?

Die Augenoptik hat sich in den letzten Jahren stark verändert: Die Anforderungen an Beratung, Screening und optometrische Leistungen sind gestiegen. Augenoptiker übernehmen heute deutlich mehr Verantwortung im Bereich der Augengesundheit. Die alte MPVO wurde diesen Entwicklungen nicht mehr gerecht. Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) hat deshalb die Initiative ergriffen, gemeinsam mit Experten eine Reform erarbeitet – die nun in geltendes Recht überführt wurde.

Ab wann gilt die neue Regelung?

Die neue MPVO tritt zum 1. Juli 2026 in Kraft. Alle Meisteranwärter, die ab diesem Stichtag zur Prüfung antreten, werden nach der neuen Verordnung geprüft. Wer bereits vorher startet, fällt noch unter die bisherige Regelung.

Das ändert sich im praktischen Teil der Meisterprüfung in der Augenoptik

Die wohl markanteste Änderung: Die Brillenanfertigung entfällt als Prüfungsteil. Sie wurde bereits in der Gesellenprüfung ausreichend behandelt. Stattdessen rücken folgende Inhalte in den Fokus: Die Kontaktlinsenanpassung wirf künftig Pflichtbestandteil der Prüfung, die Refraktionsbestimmung ist nun ebenfalls fest verankert, genauso wie das optometrische Screeningverfahren, inklusive Binokularprüfung.

Der neue praktische Teil verlangt stärkeres klinisches Denken und differenzierte Fallbearbeitung – eine echte Aufwertung der fachlichen Anforderungen.

Theoretische Prüfung: Weniger Fächer, mehr Tiefe

Die Anzahl der sogenannten Handlungsfelder sinkt von vier auf drei. Diese Straffung sorgt für mehr Übersichtlichkeit, aber auch für eine inhaltliche Neujustierung: Betriebswirtschaftliche Inhalte werden stärker gebündelt, fachliche Inhalte erfahren eine deutliche Vertiefung. Es wird deshalb jedoch auch schwieriger, mangelnde Fachkenntnisse durch Stärken in BWL zu kompensieren – fachliches Können zählt jetzt mehr denn je.

Ein neuer Rahmenlehrplan zur Vorbereitung auf die fachlichen Prüfungsteile wird voraussichtlich im August 2025 veröffentlicht. Aber: Wer vorausschauend plant, kann schon jetzt gezielt Kompetenzen aufbauen. Wer ab 2026 antritt, sollte wissen: Diese Prüfung verlangt mehr – aber sie bietet auch deutlich mehr Chancen. Die gesamte Verordnung zur Neuordnung der Meisterprüfung im Augenoptiker-Handwerk kann hier eingesehen werden.