Am 11. Oktober 2025 trafen sich die Vertreter des augenoptischen Handwerks zur Obermeistertagung des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) in Osnabrück. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Fachveranstaltung SICHT.KONTAKTE gemeinsam mit VDCO (Vereinigung Deutscher Contactlinsen-Spezialisten und Optometristen e.V.) und IVBS (Internationale Vereinigung für Binokulares Sehen) statt und bot eine Plattform für den Austausch über aktuelle berufspolitische und bildungsbezogene Entwicklungen. Im Mittelpunkt standen die Themen Qualifikation, Nachwuchsförderung und die künftige Ausrichtung des Berufsstands.

Neue Meisterverordnung für Ausbildung und Versorgung
ZVA-Präsident Christian Müller stellte in seinem Bericht die neue Augenoptiker-Meisterverordnung in den Fokus, deren Inkrafttreten für Juli 2026 vorgesehen ist. Der ZVA hatte die Neuordnung maßgeblich angestoßen, um die Ausbildung zeitgemäß und praxisorientiert zu gestalten. Die Reform soll eine qualifizierte, wohnortnahe Gesundheitsversorgung sichern und die fachliche Kompetenz des Berufs nachhaltig stärken. In einem Fachvortrag beleuchtete Prof. Dr. Dr. Ludwig Heindl aus Köln die Chancen und Herausforderungen, die sich aus der neuen Regelung ergeben. Er betonte die Rolle von Augenoptikern und Optometristen im Bereich der Früherkennung und betonte die wachsende Bedeutung digitaler Screeningverfahren und telemedizinischer Kooperationen. Alle Details zu den Neuerungen hier.
Nachwuchsförderung und Dialog zwischen Generationen
Ein weiteres zentrales Thema der Tagung war die Förderung des beruflichen Nachwuchses. Im Mittelpunkt stand die Wiederbelebung des ZVA-Innovationskreises, der jungen Betriebsinhabern Raum für Austausch und Mitgestaltung bietet. Unter der Leitung von Manuel Kues bringt das Netzwerk neue Sichtweisen in die Verbandsarbeit ein und fördert den generationenübergreifenden Dialog. Der ZVA sieht darin einen wichtigen Beitrag, um Engagement, Eigenverantwortung und die Weiterentwicklung des Berufsbildes zu stärken.
ZVA-Berufsbildungsbericht 2025: Perspektiven für die Ausbildung
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum ZVA-Berufsbildungsbericht 2025 wurden Strategien zur Nachwuchsgewinnung und zur Weiterentwicklung der Ausbildung erörtert. Vertreter aus Betrieben, Schulen und Verbänden betonten dabei, dass die Zukunftsfähigkeit des Berufs nur durch gemeinsames Handeln gesichert werden könne. Dabei stand die Frage im Vordergrund, wie Ausbildungsbetriebe attraktive Perspektiven für Fachkräfte schaffen und die Verbindung von Theorie und Praxis stärken können.
Ehrung langjähriger ehrenamtlicher Leistungen im ZVA
Der feierliche Teil der Veranstaltung war der Würdigung besonders engagierter Mitglieder gewidmet. Mit dem Silbernen ZVA-Ehrenzeichen wurden Josef Brandl und Hans-Anton Walter für ihre langjährige ehrenamtliche Arbeit ausgezeichnet. Beide wurden für ihren Einsatz um Zusammenhalt, Verlässlichkeit und ein respektvolles Miteinander innerhalb des Berufsstands geehrt – Werte, die für das Funktionieren der Verbandsstruktur von zentraler Bedeutung sind.