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Meta Connect 2025: Smarte Brillen und KI-Technologie im Fokus

Vergangene Woche fand die Meta Connect 2025 statt – eine der wichtigsten Konferenzen der internationalen Tech-Szene. Sie hat sich als Leitveranstaltung für Virtual Reality, Augmented Reality und Extended Reality etabliert. Jedes Jahr bringt Meta in Menlo Park sowie virtuell in Horizon Worlds Entwickler, Partner und Medien zusammen, um neue Technologien und Strategien vorzustellen. Im Fokus stehen dabei nicht nur immersive Erlebnisräume, sondern zunehmend auch smarte Brillen, die mit KI-Assistenz und vernetzter Technik in den Alltag integriert werden sollen.

Meta Connect 2025: Smarte Brillen und KI-Technologie im Fokus
Bild: Meta Connect – Keynote

Neue Produktgenerationen: Ray-Ban Display, Ray-Ban Meta Gen 2 und Oakley Meta Vanguard

Meta nutzte die Bühne der Connect für die Vorstellung dreier neu konzipierter Smart Glasses. Besonders relevant für den Augenoptikerbetrieb: Die „Ray-Ban Display“-Brille zeigt erstmals ein Mini-Farbdisplay in der rechten Linse und kann Informationen wie Nachrichten, Navigation, Fotos und Übersetzungen direkt ins Sichtfeld projizieren. Die Steuerung erfolgt entweder über Sprache oder ein Armband mit sEMG-Technologie („Neural Band“), das Bewegungsmuster erkennt und die Interaktion erleichtert.

Die Ray-Ban Meta Gen 2 überzeugt mit deutlich verlängerter Akkulaufzeit (bis zu acht Stunden), verbessertem Lade-Case und 12 MP-Kamera für Fotos sowie hochauflösende 3K-Videos. Mit der Oakley Meta Vanguard findet sich ein Modell, das speziell auf Sportler zugeschnitten ist, inklusive Open-Ear-Audio und Schnittstellen zu Trainings-Apps wie Garmin oder Strava.

Meta AI als persönlicher Assistent auf smarten Brillen

Das zentrale Thema der diesjährigen Meta Connect war die Einführung und Integration von Meta AI als „Personal Superintelligence“. Die KI wird zum Kontext-basierten Assistenten für Aufgaben wie Echtzeit-Übersetzung, Erinnerungen oder situationsbezogene Informationen.  

Gerade für Brillenträger eröffnen sich neue Möglichkeiten: Die KI-Brille beschreibt die Umgebung, bietet Hör- und Sehunterstützung für Sehbehinderte und erleichtert den Zugang zu Information bei eingeschränkter Mobilität. Ein Ziel von Meta ist die kontinuierliche Unterstützung durch die KI, sofern technische Herausforderungen wie Akkulaufzeit und Wärmeentwicklung gelöst werden.

Serverüberlastung bei Meta Connect sorgt für Ausfälle

Die Vorstellung der neuen Smart Glasses auf der Meta Connect 2025 litt jedoch unter technischen Problemen: Bei Live-Demos von Mark Zuckerberg fielen zentrale Funktionen wie Videoanrufe, Sprachassistenz und Benachrichtigungen im Display aus. Besonders betroffen waren das „Meta Neural Band“ zur Gestensteuerung und das Farbdisplay der neuen Ray-Ban Meta Display.

Die Ursache lag nicht, wie zunächst vermutet, an einem fehlerhaften WLAN, sondern an einer Überlastung der internen Meta-KI-Server. Diese Überlastung entstand, weil beim Start der Live-KI versehentlich alle Ray-Ban Meta-Brillen im Veranstaltungsgebäude gleichzeitig aktiviert wurden. Meta leitete den KI-Datenverkehr über einen Entwicklungsserver, der nicht für diese hohe Last ausgelegt war. Dieses Zusammenfallen der Zugriffe führte zu einer Art selbstverursachtem DDoS-Angriff auf die eigene Infrastruktur.

Zudem gab es einen Bug bei der Annahme eines WhatsApp-Videoanrufs, bei dem die Brille genau im Moment des Anrufs in den Ruhemodus wechselte und dadurch die Benachrichtigung ausblieb. Meta bezeichnete diese Probleme als Demo-Fehler, nicht als Produktmängel, und arbeitet an ihrer Behebung. Fachmedien bezeichneten diese Vorfälle als typische „Kinderkrankheiten“, bewerten aber das Konzept und die Technologie insgesamt als wegweisend für smarte Brillen.

Trotz der Pannen zeigt Meta mit der Ray-Ban Meta Gen 2 (längere Akkulaufzeit, bessere Kamera) und der Oakley Meta Vanguard (sportliches, robustes Design) spannende Fortschritte. Neue Funktionen wie Sprachsteuerung, Unterstützung bei Gesprächen in lauter Umgebung und App-Integration eröffnen Chancen für den Optical Retail – etwa durch neue Zielgruppen und individuelle Beratung im Geschäft.

Zusatzgeschäft für Optiker: Korrektionsgläser, Zubehör und Beratung

Meta selbst wie auch die Optikbranche heben hervor, dass Smart Glasses immer mehr als Zusatzgeschäft und Differenzierungsmerkmal für stationäre Fachbetriebe in den Fokus rücken. Neben Lifestyle-Features und Alltagsanwendungen bieten die neuen Modelle Möglichkeiten für maßgefertigte Korrektionsgläser, passendes Zubehör und Schulungsprogramme zur Kundenberatung. Der Vertrieb erfolgt zunächst über ausgewählte US-Stores, wobei die Integration in den europäischen Markt perspektivisch durch Schulungen, Werbematerialien und gezielte Marketingunterstützung vorbereitet wird.

Die Meta Connect 2025 stellt eine wichtige Entwicklung im Bereich smarter Brillen dar, indem sie die Verbindung von optischem Produkt und digitaler Assistenztechnik in den Fokus rückt. Die kommenden Monate werden zeigen, inwiefern die Fortschritte in Akkutechnik, Komfort und Datenschutz die smarte Brille aus der Nische in den Massenmarkt führen können – und welche Rolle der Augenoptik dabei zukommt.